Herbstbeginn: was der Ayurveda zur Übergangszeit vom Sommer in den Herbst sagt
Wechsel der Jahreszeiten:
Was verändert sich im Herbst?
Die Herbst-Dynamik
Übergang von der Pitta zur Vata-Zeit
Wir haben aktuell Mitte September
und es liegt bereits ein Hauch Herbst in der Luft.
Du hast es bestimmt auch schon gemerkt, dass sich etwas verändert.
Die Tage werden schon etwas kürzer und kühler.
Auch das Licht verändert sich.
Bald werden die goldenen Oktobertage mit dem warmen Herbstlicht da sein – ach, ich freu mich!
Ich bin nämlich ein grosser Fan vom Herbst!
Die Farben, das Licht und diese Einladung zu mehr Gemütlichkeit.
Das alles finde ich einfach jedes Jahr wieder besonders schön.
Zudem bin ich auch eine Person, für die es im Sommer in Sachen Wärme eine «Schmerzgrenze» gibt.
Sie liegt irgendwo zwischen 28-30 Grad ;-)
Und was da so im Sommer vor sich geht,
wirkt sich auch jetzt auf den Wechsel in den Herbst aus.
Lass mich dir das mal mit der Ayurveda-Perspektive erklären.
Jahreszeitenwechsel und der Herbstbeginn
Das feurige Pitta-Dosha im Sommer:
Der Sommer steht im Ayurveda ganz im Zeichen des Pitta Doshas.
Über das Pitta Dosha habe ich hier(*klicken) bereits geschrieben.
Und in kürze gebe ich dir in einem weiteren Blog-Beitrag einen Überblick über die 3 ayurvedischen Doshas.
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Diese Pitta Dosha kannst du dir wie ein Feuer vorstellen.
Feuer im Sinne von Hitze & Wärme.
Aber auch im Sinne von Transformation und Klarheit.
Das Pitta Dosha kann ausserdem mit Leistungsfähigkeit, Intelligenz und Ehrgeiz in Verbindung gebracht werden.
Das sind Stichworte, die in unserer Gesellschaft eher als – sagen wir mal – erstrebenswert angesehen werden.
Vor allem weil sie z.B. mit beruflichem Erfolg, einem guten Job und einer guten Arbeitsmoral gleichgesetzt werden können.
Kurz gesagt gibt es gesellschaftlich gesehen ein starker Pitta-Fokus.
Die meisten unserer «Feuer» werden «geschürt» und unser Lebenstil «heizt uns mächtig ein».
Jetzt kommt der Wind dazu - die Vata-Zeit beginnt
Wie der Sommer für die Pitta-Zeit steht, so steht der Herbst/Winter für die Vata-Zeit.
Über den Ayurveda Herbst, wie dir Yoga in dieser Zeit hilft und über das Vata-Doshas gibt es auch bereits einen spannenden Blog-Artikel.
Hier kannst du ihn nachlesen.
Ausserdem haben wir – auch wieder gesamtgesellschaftlich gesehen – alle eine Tendenz für zu viel Vata.
Zu viel Dynamik, zu viel, was um uns herum schwirrt.
Sehr viel Ablenkung, Inputs, Inspiration und uns schwirren oft die Köpfe vor lauter Terminen, Plänen und Gehetze.
>>Dabei ist mir wichtig zu sagen, dass Vata und Pitta, ebenso wie auch das dritte Dosha, das Kapha, nicht per se gut oder schlecht sind. Du kannst es mal mit dem Kochen bzw. mit Salz, Zucker und Öl vergleichen – alles im bestimmten Mass sinnvoll und wichtig, je nachdem was du gerade kochst.
Wir haben also die Ausgangslage, dass wir vom dominanten Pitta in der Sommerzeit nun übergehen in die Vata-Zeit, den Herbst.
Die Natur wird kühler, rauer und trockener.
Auch wir spüren diese Veränderungen.
Wenn du dann auch noch jemand bist, der bereits viel Vata in sich trägt – denn, wir alle haben die 3 Doshas auch in uns – und du dich den Sommer über so richtig “verbraten” hast, dann kann sich da eine stürmische Herbstzeit abzeichnen.
Feuer + Wind = Flächenbrand?!
Ist eben beispielsweise schon der Sommer von zu viel Hitze, Stress und diesem Pitta Einfluss geprägt gewesen, dann facht diese luftig, windige im Wechsel zum Herbst ein noch grösseres Feuer an.
Dieses Feuer kann dir an die Substanz gehen.
Ebenso dynamisch:
Dosha in der Balance
Hier kommen wir zum Doshas Nr.3, das Kapha-Dosha.
Kapha steht für eben diese Substanz.
Kapha gibt Stabilität und Struktur und du kannst es mit der Erde vergleichen.
Und wenn da dieser Dauerstress und die Hektik, in meinem Vergleich also Feuer und Wind, wirst du das vielleicht auch an deiner Körpersubstanz merken.
Andererseit kann es auch sein, dass der Wind dein Feuer eifach grad komplett auspustet und du kaum noch Energie, Antrieb und Wärme in der dunkleren Jahreszeit übrig hast.
Natürlich das hier alles stark vereinfacht dargestellt, aber so bekommst du ein erstes Bild von der Dosha-Dynamik in & um uns.
ÜBRIGENS - Für alle Kapha-Typen
Bist du ein Dosha Typ mit grossem Kapha-Anteil, der bereits viel Substanz hat, kann der Herbst perfekt für dich sein.
Du fühlst dich voller Leichtigkeit und bis inspiriert. Dein Stoffwechsel und die Verdauung bekommen neuen Schwung.
Du darfst dann darauf achten, dass die Kälte nicht überhand nimmt, sobald es Richtung Winter geht.
Aber dazu ein anderes Mal mehr.
Die Einladung, dich mit dir selbst zu beschäftigen
Gehörst du aber eher zu der Gruppe, die eine Vata oder Pitta Dosha Dominanz haben?
Stresst es dich jetzt schon wenn du auf den Terminkalender für September – November schaust?
Dann kann es für dich sinnvoll sein, viel Erdendes, Ruhe, Stille und Routine in den Herbst mitzunehmen.
So kannst du das Ausbrennen und das Stürmische besser vermeiden.
Ausblick auf goldene Herbsttage statt Herbstblues
Können wir unser Pitta aus dem Sommer besänftigen und bleiben mit beiden Füssen auf dem Boden ohne in die Vata-Sphären abzuheben, dann kannst im weiteren Verlauf von der Vata-Zeit, wenn es so richtig los geht mit dem Herbst, auch mit viel Wärme im Körper arbeiten.
Du siehst es ist eine komplexere Sache also bloss: «Trink jetzt 3mal am Tag Selleriesaft oder Kräutertee und dann ist alles gut.»
Der Ayurveda kann dir so viel Wertvolles mitgeben.
Aber er ist oft auch erstmal eine Einladung dich mit dir selbst zu beschäftigen.