Vata f*...? ;-) Herbstzeit ist Vata-Zeit: Finde Freude im Jahreszeitenwechsel

Denkst du schon beim Titel “Wer war jetzt dieser Vata nochmal?” 🧐

Dann lass mich mal kurz ausholen.

Vata (“WaDTA” ausgesprochen)
ist eines der Doshas im Ayurveda.

Ayurveda und Yoga gehören
zusammen wie Salz und Pfeffer.

Ayurveda & Yoga

Ayurveda und Yoga decken gemeinsam einen grossen Teil für ein gesundes Leben ab. Grob gesagt sind es Ernährung & Lebensstil und Bewegung & Meditation. Wenn man es etwas genauer anschaut decken die beiden alten Erfahrungswissenschaft, wie ich sie hier mal betiteln möchte, noch viel mehr ab: Meditation, Lebensführung, Ethik, Achtsamkeit, Ernährung, Atemtechniken, Psychologie und mentale Gesundheit, Energiearbeit, Wohngestaltung, Spiritualität und Religion, Sport, Bewegung, Gesundheitsprävention und Krankheitsvermeidung etc. 

Sie teilen sich auch einen gemeinsamen Ursprung in den alten vedischen Texten aus dem indischen Raum, die bis zu 5000 Jahre zurück gehen. 

*Sidenote* - Schon irgendwie verrückt, wenn man sich denkt, dass es Schriften gibt, die 5000 Jahre überdauert haben, nicht? (Wer weiss wie lange es die digitalen Bits und Bites von diesem Blog-Artikel überleben werden ;-))

Ich habe zum Ayurveda bereits einen Artikel über den Sommer verfasst, den kannst du hier nachlesen. Dort bin ich auf die drei Doshas - die Bioenergien Vata, Pitta, Kapha - und meine Lieblings Ayurveda Inspirationsquellen bereits ein wenig eingegangen. 

Das Vata-Dosha im Herbst

Im Herbst ist das Vata-Dosha dominant – also Luft & «Äther» kommen als Element zusammen: Wind & Raum nehmen nach dem Feurigen & Fliessenden des Sommers jetzt mehr Einfluss.

Vata ist das Dosha,

  • das in unserem Körper für Dynamik, Bewegung, Veränderung sorgt.

  • das uns kreativ sein lässt, uns inspiriert und Ideen spriessen lässt.

  • das uns offen und neugierig sein lässt.

Wir sind also besonders begeisterungsfähig und viel Inspiration schwirrt durch unsere Köpfe. 

Du fühlst dich vielleicht auch leichter, flexibler und beweglicher in deinem Körper. Dieser «frische Wind» der mit dem Herbst kommen kann, geht eben auf diese Idee des windig-dynamischen Vata-Doshas zurück, welches Luft & Raum schaffen kann. 

((Das ist ein Teil des Ayurvedas, der mich sehr anspricht: diese bildhaften Beschreibungen, die auf der einen Seite so logisch sind, denn, wenn wir aus dem Fenster schauen, sehen und fühlen wir, dass da was dran ist))

Das Vata-Dosha sitzt in unserem Körper vor allem im Bereich des Darms, der Milz, der Niere und somit auch des unteren Rückens.
Wir dürfen unsere Körpermitte also im Herbst besonders stärken. 

Ausserdem ist das Vata-Dosha auch für unsere Atmung, unser Nervensystem und die Luft zwischen Strukturen, wie z.B. bei Gelenken, verantwortlich. 


Vermeide die “VATA F***?!”-Falle im Herbst

Das alles hört sich so gar nicht nach DEINEM Herbst an?
Dir ist einfach nur kalt, du vermisst den Sommer, hast Stress
und eigentlich gehts vom Dunkeln in den Nebel
und wieder zurück?! VATA F***?!!

Oft ist es so, dass wir von all den positiven Eigenschaften, die ich hier jetzt vom Vata-Dosha genannt habe, im Herbst oder im Wechsel von der Warmen zur kalten Jahreshälfte nichts merken.

Wir fühlen uns gestresst, machen uns Sorgen, sind sehr nervös und ständig müde. Wir können keinen klaren Gedanken fassen, wissen nicht wo uns der Kopf steht.

Wenn dieser Vata-Wirrwarr im Kopf dann auch mit zunehmender Kälte und Dunkelheit zusammenkommt und wir vielleicht auch bei der Arbeit in die stressigste Zeit des Jahres starten, dann ist ein Ungleichgewicht vorprogrammiert.

Die Folgen von diesem Ungleichgewicht kannst du in deinem Körper folgendermassen wahrnehmen:

  • Unregelmässige Verdauung  

  • Angst, Nervosität, Unruhe und Sorgen

  • Kurzatmigkeit

  • Kälte und schlechte Durchblutung

  • Gelenkbeschwerden und Rückenschmerzen

Hört sich nicht so toll an, gell? Aber da habe ich ein paar tolle Tipps und - wenn du magst - sogar ein schönes Herbstprogramm für dich!

Herbsthilfen: wie Yoga & Ayurveda dich unterstützen

Yoga im Herbst - diese Yogaübungen
kannst du jetzt mehr einbauen:

Folgende Asanas / Yogaübungen sind für den Herbst super geeignet:

  •  Twists – sie sind IMMER toll, finde ich – im Herbst unterstützen sie genau die Region, in der dein Vata zu Hause ist (Körpermitte, Darm, unterer Rücken) + sie regen die Verdauung an

  •  Seitbeugen – sie kreieren Länge über den seitlichen Körper und schaffen viel Platz zum Atmen.

  •  Leichtere Rückbeugen – wenn du sie mit einem langen Rücken übst (versuch dein Steissbein und Brustbein maximal weit von einander weg zu schieben) kreieren sie ebenfalls viel Raum in deinem Brustkorb und bringen Wärme in deinen Körper.

  •  Erdende Posen – sie helfen dir dich zu entspannen und ruhiger zu werden. Du fühlst dich unterstützt, getragen, geerdet.

  •  Vorwärtsbeugen – sie wirken ebenfalls beruhigend und können helfen, dein Nervensystem zu regulieren (schau aber, dass du schön warm hast bzw. gut eingepackt bist, wenn du viele Vorwärtsbeugen übst).

 

Dein “Happy Herbst” Lifestyle - was du
neben der Matte tun kannst:

Was du für dich im Herbst kultivieren darfst:

1) Loslassen & Raum schaffen

Nimm dir jetzt ein bisschen mehr Zeit um zu sehen, was dir jetzt nicht mehr dient, womit du dich nicht mehr wohl fühlst, was du los lassen möchtest. Das ist vielleicht ein Ausmisten zu Hause, bei dem Weg darf, was nicht mehr gebraucht wird. Oder es sind Gedanken, die du schon lange mit dir herum trägst: bring sie doch mal auf ein Blatt Papier - schreib sie dir “von der Seele” - und schau, was du so vielleicht auch los lassen, los werden kannst. Das schafft Raum - zum Sein, für Neues, fürs Wichtige & Richtige.

(Auch hier macht es uns die Natur vor: Die Bäume sammeln ihre Energie in den letzten Früchten und in den Wurzeln und lassen los, was nicht mehr gebraucht wird.)


2) Erden und zur Ruhe kommen

Such dir Gelegenheiten in denen du mehr Ruhe für dich schaffen kannst. Z.B. gleich am morgen beim Aufstehen - bevor du aus dem Bett gehst, bleib 30 Sekunden sitzen, spitz die Ohren, nimm die Geräusche um dich herum wahr, atme tief ein und laaaange aus und leg erst dann mit deinem Tag los. Natürlich, dürfen die Ruhepausen auch länger, ausgiebiger und extravaganter sein (hat jemand DAY SPA gesagt????! :-) - aber das einfach als ein Beispiel.

Was dich am aller schnellsten zur Ruhe bringen und erden kann, ist ein Spaziergang in der Natur - Gerade die Wälder sind richtige 4D-Ruhepulse denn die frische Luft, die Düfte, die Geräusche, das tiefe Grün bzw. Herbstgold der Bäume lassen dich nicht nur zur Ruhe kommen, sondern verbessern deine Laune, senken dein Stresslevel, entspannen die Bildschirm-geplagten Augen, sind Balsam für die Seele und erden dich. Selbst wenn du kein Wald um die Ecke hast: lauf einfach mal das Extrastück bis zur übernächsten Bushaltestelle und achte dich darauf, wo und wie dir die Natur begegnet.



3) Routinen etablieren, Struktur schaffen

“Und täglich grüsst das…” Gewohnheitstier ;-) Feste Strukturen, Gewohnheiten, etablierte Routinen - das sind keine Synonyme für Langeweile sondern weitere Herbsthelfer. Denn Gewohnheiten geben Sicherheit und strukturieren deinen Alltag. Im Ayurveda steht Kapha für das Strukturprinzip - ein weiteres der drei Doshas.

Denn: all diese Tipps und Empfehlungen dienen dazu, das Vata-Dosha auszugleichen. Je dominanter ein Dosha ist, desto mehr dürfen wir es ausgleichen, um eine Balance zu finden.

Und wenn du strukturiert in deinem Alltag, in deinem Tagesablauf, in deinen Gedanken, in deinen Handlungen bist, ist das ein super Ausgleich für die “Fähnchen im Wind”-Nebenwirkungen von zu viel Vata-Wirbel im Herbst. Das heisst, dass du dich besonders darauf achten darfst, regelmässig und wenn möglich immer zur gleichen Zeit schlaffen zu gehen, aufzustehen und zu essen. Ebenso kannst du morgens und abends kleine “Rituale” einbauen.

Dein Kopf wird dich dafür mit Klarheit und Fokus belohnen, denn Routinen sind wichtig für uns um nicht jeden Tag aufs neue entscheiden zu müssen, ob wie und wie lange wir etwas tun sollten (das ist ein riesiger Enerigeverschwender in deinem Kopf!).



4) Für Wärme sorgen

Jetzt wirds kuschlig warm - und zwar auf vielen Ebenen:

  • Warmes Essen und zwar am besten für alle 3 Hauptmahlzeiten. Ich bin ja ein grosser Porridge-Lover und ich essen den warmen Haferbrei am liebsten 366 Tage im Jahr. Du kannst dich da ja einfach mal heran tasten und als Start einfach mal die Milch die ins Müsli kommt kurz aufwärmen & mit ein bisschen Zimt würzen oder dein geliebtes Honig-Brot vorher kurz toasten. Und auch für die anderen Mahlzeiten geht beim Ayurveda (besonders im Herbst) Gewärmt vor Kalt & unverarbeitet. Ausserdem darfst du jetzt mehr nährende Öle verwenden.

  • Warm Trinken und am besten gleich morgens als aller erstes ein Glas warmes Wasser. Während dem Tag ist noch mehr warmes Wasser oder Tee in allen Varianten immer eine gute Idee.

  • Körperwärme: du darftst z.B. bei der Yogapraxis jetzt auch wieder richtig schon einheizen und die Sonne begrüssen was das Zeug hält. Gerade auch die Twists, die ich oben schon erwähnt habe, ebenso wie Balance-Posen im Stehen wärmen dich besonders gut auf.

  • Herzenswärme: Freude herrscht! Wenn wir uns freuen, wird uns warm ums Herz und genau deshalb darfst du dich jetzt besonders auf die Dinge achten, die dir Freude machen. Sich zu freuen, ist nämlich ein Stück weit auch eine Entscheidung, die du selbst treffen kannst.



EXTRA-TIPP: Gönn dir jetzt im Herbst doch abends eine schöne Fussmassage vor dem Schlafen gehen: Das kannst du gleich als dein Ritual einführen, es stimuliert und aktiviert die vielleicht kühlen Füsse und wenn du dafür eine kleine Portion (vorgewärmtes) Sesamöl nutzt, hast du den Extra-Bonus, dass das Ölige dein Vata zusätzlich ausgleichen kann.



 

Möchtest du tiefer eintauchen? Willst du raus
aus dem Vata-Wirrwarr und deinen
eigenen Happy Herbst für dich finden?

Dann habe ich 10 tolle Yogavideos und ein 10-teiliges Begleitprogramm bei dem du jeden Tag eine E-Mail von mir mit zusätzlichen Inputs und Inspirationen von mir bekommst. Das ganze ist kostenlos und du kannst dich gleich hier dafür anmelden: zum Happy Herbst Programm!

 
Isabel Burgener