Routinen: wie du die Macht der Gewohnheit nutzen kannst.

Wie stehst du zum Thema Routine? 
Verbindest du das eher mit etwas Negativem oder Positivem?

Denkst du ans ewige Hamsterrad, an schlechte Gewohnheiten und Dinge, die du immer machst, aber schon lange nicht mehr weisst warum, und du längst die Freude daran verloren hast? 

Oder denkst du an Struktur, an Sicherheit, an Dinge, über die du gar nicht nachdenken musst und du sie ganz selbstverständlich in deinen Tag einbaust?

Natürlich kann eine Routine beides bedeuten.

Was ist die Routine &
warum kann sie nützlich sein?

Doch wenn wir es mal neutraler anschauen ist eine Routine ein Verhalten, dass du in bestimmten Situationen und zu bestimmten Zeiten immer wieder wiederholst, ohne dass du gross darüber nachdenkst.

Übrigens, wenn du Routine mal nachschlägst steht dort dass  «routine» aus dem französischen kommt und es wird  mit dem Wort «Wegerfahrung» übersetzt. Das ist doch ein wunderbares Wort «Wegerfahrung» findest du nicht auch?

 

Die Macht der Gewohnheit

In diesem Sinne ist eine Routine eine Gewohnheit und sehr nützlich. Und genau im «ohne dass du gross darüber nachdenkst» liegt auch der grosse Vorteil einer fixen Routine.

Stell dir mal vor, du müsstest jeden Morgen wieder überlegen, wie man aufsteht, läuft, Zähne putzt, sich anzieht, spricht, trinkt, wie du Kaffee oder Tee machst etc. Das wäre soooo anstrengend und ineffizient!

Du hättest gar keine Hirnkapazität mehr frei, um etwas Nützliches zu machen.

Genau deshalb sind Gewohnheiten wichtig, weil sie praktisch im Autopiloten mitlaufen können. Das ist aber auch der Grund, warum es so schwierig ist, Gewohnheiten zu ändern oder neue dazu zu nehmen. Das heisst aber nicht, dass es unmöglich ist.

Neue Routinen etablieren

Schaffe dir eine neue Sicherheit

Was du wissen musst, wenn du eine Gewohnheit oder Routine ändern möchtest, ist die Tatsache, dass Routinen für dein Unterbewusstsein Sicherheit bedeuten. 

Dein Hirn ist darauf programmiert, dich am Leben zu halten (so banal das auch klingen mag). Kommt etwas Neues, ist es potenziell gefährlich. Darum kann es Widerstände geben, wenn wir uns etwas Neues angewöhnen. Deshalb macht es Sinn sich langsam neue Routinen heranzutasten und dir ein paar gute Strategien zurecht zu legen. 

 

Mach es dir einfach: Auslöser-«Brain Hack»

Wie z.B. das Zähneputzen, gibt es schon viele Dinge, die du routinemässig tust. Dafür brauchst du keine Erinnerung, niemanden der dir sagt, wie, wann und warum du es machen solltest.

Genau an solche Dinge, kannst du die neue Routine anknüpfen. Du suchst dir einen bestimmten Auslöser. Ein Moment in dem dein Hirn, das was gerade passiert, als Reiz wahrnehmen kann und dann die Chance bekommt, das “gewünscht Programm” auszulösen bzw. abzuspielen.

Und genau dieses “Programmieren im Hirn” ist das, was auch ein wenig Zeit braucht. Mit der Zeit und mit vielen Wiederholen, in der dein Gehirn versteht, dass vom Neuen keine Gefahr ausgeht, kannst du das neue Verhalten abspeichern und als neue Gewohnheit übernehmen.

 

MAch Kleine, aber konstante Schritte

Diese Zeit und das häufige Wiederholen, können an sich auch eine Hürde sein. Stell dir mal vor, du möchtest ab sofort, jeden Morgen 20 Minuten meditieren, 45 Minuten joggen gehen und ein unglaubliches Frühstück auf den Tisch zaubern - am besten alles vor 7.30 Uhr.

Da stellst du dir eine Woche lang jeden morgen um 5 Uhr den Wecker, beisst dich durch, gibst alles und bist eigentlich unglaublich gestresst, von all diesen guten und gesunden Ideen die du umsetzen möchtest.

Dann kommt das Wochenende - oder die Ferien, oder ein Besuch, ein Ausflug; irgendetwas, was von deinem “Normal” abweicht.

Und Zack ist es vorbei mit dem meditieren, dem joggen, dem tollen Frühstück - du bist zurück im alten Muster (und fühlst dich in einem “alle anderen schaffen, das nur ich nicht” bestätigt).

Darum: mach kleine Schritte! Wenn du die Richtung, in die du läufst, jeden Tag um 1 Grad veränderst. läufst du in 180 Tagen in die komplett andere Richtung! Diese Veränderung ist dann sehr gut verankert.

  

Also nimm dir Zeit um den Autopiloten vom neuen Programm zu überzeugen. Und: Möge die Macht (der Gewohnheit) mit dir sein ;-)

Isabel Burgener1 Comment