Podcast Interview Special: Stefanie Blösch über Zyklus Yoga

Dein Monatszyklus, kann ein wunderbares “Instrument” sein, mit dem du als menstruierende Frau wieder lernst, mehr auf deinen Körper zu hören.

Was braucht es aber, damit du wieder hin hören kannst?
Weisst du eigentlich, was im Körper so geschieht?

Oft beschäftigen wir uns mit dem Zyklus lediglich dann, wenn es ums Thema Verhütung geht (bitte keine Schwangerschaft) oder wenn dann genau das Gegenteil gewünscht ist und wir uns mit der (vielleicht nicht “unproblematischen”) Fruchtbarkeit anfangen auseinander zu setzen (Schwangerschaft ja bitte (unbedingt!)).

Doch eigentlich bietet dieser Monatszyklus, wie auch das zyklische Leben an sich (lies dazu auch gerne mal diesen Blog-Artikel HIER: “Im Einklang: wie dir deine innere Uhr zu mehr Vitalität verhilft) ein optimale Gelegenheit - und das alle +/- 28 Tage wieder - uns besser kennenzulernen, zu beobachten, zu wachsen und aus jeder Phase dieses Zyklus, das Beste zu machen, wenn wir wissen, wie wir eine Balance finden.

 

Zyklus Wissen

Mittlerweile gibt es viele wunderbare Expertinnen da draussen, die genau für diese Themen stehen und mit den wichtigen Infos, die viele von uns Frauen zum Zyklus gebrauchen können, in die Welt hinaus gehen.

Zu ihnen gehört zum Beispiel Stefanie Blösch. Sie ist Yogalehrerin und Ayurveda Coach und verbindet diese zwei Philosophien vor allem im Bereich des Zykluswissens. Deshalb habe ich sie zu mir in den Yippie Yeah Yoga Podcast eingeladen, denn wie du weisst, ist nebst der Yogapraxis auch der Ayurveda meine grosse Faszination.

 

Stefanie Blösch im Gespräch über Zyklus Yoga

Wie es angefangen hat - Ein Thema, viele Geschichten

Als Stefanie Blösch damals die Pille abgesetzte, hat sie zum ersten Mal wirklich angefangen, sich über den Zyklus und alle dazugehörigen Prozesse im Körper zu informieren. Was geschieht eigentlich im Körper? Das war eine wichtige Frage, vor allem deshalb, weil bei ihr dann erstmal “nichts mehr” geschah, die Blutung blieb ein paar Monate aus. Sie war damals 25, als sie anfing, sich wirklich mit ihrem Zyklus zu beschäftigen.

Ich stand kurz vor meinen 30.Geburtstag, als ich mich entschied, dass ich nicht länger hormonell verhüten möchte. Ich informierte dann auch die Frauenärztin beim Kontrolltermin, dass die Spirale doch bitte raus soll und ich keine neue möchte. Ich bin bei ihr dann auf einen grossen “Widerstand” gestossen, als ich ihr sagte ich wolle einen natürlichen Zyklus und nicht mehr hormonell verhüten. Die Frauenärztin verdrehte dann die Augen und machte mir klar, dass ich dann nicht in einem halben Jahr zu ihr kommen soll, um eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden…. Das war nicht die fachliche Unterstützung, die ich mir gewünscht hätte…

Ich bin mir sicher, dass auch du Geschichten von Frauen kennst, die schon einmal “Probleme” rund um das Thema Zyklus, Verhütungen etc. hatten. Vielleicht hast du auch eine eigenen Geschichte dazu?

Körperwissen statt Tabuthemen

Auch für Stefanie war dann schnell mal klar, dass es zu diesem “Tabuthema” Menstruation, Zykluswissen etc. noch sehr viel Informationsbedarf gibt. Als Yogalehrerin fand sie auch im bereits bestehenden Rahmen der Yogastudios, in dem doch mindestens 80-90% Frauen anzutreffen sind, eine perfekte Ausgangslage, um auch andere Frauen für die vielen Themen rund um den Zyklus zu sensibilisieren.
Zudem waren hier auch Yoga und Ayurveda bereits als Praktiken und Unterstützung bekannt, um sich mit sich selbst wieder mehr in Verbindung zu bringen und um auf den eigenen Körper hören zu können.

Dadurch, dass die Themen rund ums Zyklus Yoga jedoch erst jetzt so richtig aufkommen und weniger tabu sind, braucht es aber auch immer ein bestimmtes Grundwissen über den Menstruationszyklus. Vielen Frauen (und auch Männern!) fehlt erstmal die Grundlage, die “Basics” zum Thema Zyklus und Menstruation.

 

Die Phasen des Monatszyklus

Deshalb erklärt Stefanie in unserem Interview auch gerne mal die unterschiedlichen Phasen eines Monatszyklus: Grundsätzlich kann man in die zwei Phasen “vor dem Eisprung” und “nach dem Eisprung” einteilen. Vorher, in der Phase A ist das Östrogen wirksam, das eine Eizelle heranreifen lässt und dann in den Eileiter schickt. Mit dem Eisprung Platz dann auch eine Hülle, welche um die Eizelle herum ist - sie wird in den sogenannte Gelbkörper umgewandelt.
Das ist das Signal (in Form des Gelbkörperhormons Progesteron) für den Körper um die “Phase B” zu starten: durch das Progesteron wird nun die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut. Im Fall einer Befruchtung der Eizelle ist die Gebärmutterschleimhaut dafür da, dass sie es sich dort gemütliche machen kann - damit sich die berfruchtete Eizelle einnisten kann. Ist das nicht der Fall, gibt es wieder ein Signal an den Körper, dass die Gebärmutterschleimhaut wieder abgebaut werden kann und das findet dann in Form der Monatsblutung statt.



Hormonelle Verhütung - das ist anders:

Es gibt natürlich unterschiedliche Methoden der hormonellen Verhütung. Am Beispiel der Pille sieht es jedoch so aus: Der Eisprung bleibt aus und dadurch, dass dieser Schritt nicht geschieht, wird auch die Gebärmutterschleimhaut nicht aufgebaut. Eine Blutung kommt trotzdem zustande, weil der Körper registriert, dass die Hormone, welche mit der Pille o.ä. abgegeben werden, fehlen. Es kommt dann zu einer sogenannten Abbruchblutung. Bevor dann der Prozess vom Heranreifen einer Eizelle startet, wird die nächste “Runde” mit Pille, Ring o.ä. gestartet.

 

Unterschiedliche Phasen, unterschiedliche Energie

Wir können die Phasen jedoch noch etwas genauer unterteilen:

  • Folikelphase: 1.Phase nach der Blutung. Das Hormon Östrogen lässt im Eierstock neue Eizellen in einem sogenannten Folikel heran wachsen. Eine Eizelle schafft es dann in den Eileiter.

  • Eisprung:: Die 2. Phase ist die Zeit des Eisprungs, der Folikel platzt auf und die Eizelle “wandert” aus dem Eierstock in den Eileiter.

  • Lutealphase: In der 3.Phase des Zyklus wird der aufgeplatze Folikel zum Gelbkörper und das Gelbkörperhormon Progesteron baut die Gebärmutterschleimhaut auf.

  • Menstruation: die Eizelle wurde nicht befruchtet und die aufgebaute Schleimhaut baut sich ab in Form der Blutung.

Das Potenzial dieser Phasen anfangen zu entdecken

Diese vielen unterschiedlichen Vorgänge, bringen auch eine ganz unterschiedliche Energie mit sich. Denn, dieser Wechsel der dominanten Hormone, diese Phasen, gehen nicht so ganz “spurlos” an uns vorbei. Dafür sind sie viel zu “essenziell” aus biologischer Sicht. Und darin liegt auch ein grosses Potenzial! Wenn wir z.B. durch Zyklus-Yoga, die ayurvedische Frauenheilkunde aber auch Zyklus-Wissen generell anfangen, die Phasen für uns zu verstehen.

Stefanie erklärt hier auch, dass die 4 Jahreszeiten hier eine schöne Metapher für die 4 Phasen des Zyklus und die entsprechenden Energien sein können.

  • Phase 1 (Folikelphase) = Frühling

  • Phase 2 (Eisprung) = Sommer

  • Phase 3 (Lutealphase) = Herbst

  • Phase 4 (Menstruation) = Winter


Der Jahreszeitenvergleich: Beispiel “Herbst”

“Mal wieder”… Zickig? Grumpy? Schlecht drauf? “Die bekommt bald ihre Tage…”

Es hört sich eigentlich sehr nach Klischee an, wenn wir so Dinge hören, oder?
Vielleicht hast du in Zusammenhang mit dieser “Reizbarkeit” auch schon von PMS (*1) gehört, dem Prämenstruellen Syndrom.

Stefanie zieht als Antwort auf meine Frage, welche dieser Phasen dann die “grumpy Phase” sei, den Vergleich mit den Jahreszeiten heran. Der Herbst ist eine Phase der Umstellung, des Übergangs. Es gibt auch im Herbst mal so einen Regenwetter-Tag wo man raus schaut und denkt: “Wääh… was für ein Tag!"

Der “Zyklus-Herbst” ist auch die Umstellung aufs Progesteron, das jetzt als Hormon dominant ist. Hier geht Stefanie auf den schönen Zusammenhang ein, dass das Wort “Progesteron” aus dem griechischen stammt und heisst so viel wie “schützen”. Wir können es also auch so sehen, dass wir uns in dieser Phase einfach auch mehr beschützen. Wir können uns vielleicht einfach ein bisschen besser abgrenzen in dieser Zeit. Wir setzen unsere Grenzen und uns ist viel klarer, was wir gerade nicht wollen.

Dadurch, dass wir verstehen, dass diese Phasen auch alle ihre Berechtigung und ihre Funktion haben, können wir lernen sie besser auszugleichen.

(*1) Apropos PMS: Mach das mal den PMS Test auf www.zyklusyoga.com

 

Faszinierend! Jetzt möchtest Du mehr erfahren?
Bist du interessiert, dein Zyklus-Wissen zu vertiefen?
Du willst deinen ganz individuellen Zyklus besser verstehen & kennenlernen?

So kann Stefanie dich dabei begleiten:

Hör dir HIER (*klick) die Podcast-Episode noch im Detail an, es ist so ein schönes Gespräch geworden. Stefanie beschreibt auch schön, wie sie in ihrer Arbeit Frauen vor allem auch dabei unterstützen will, dass sie mithilfe des Ayurveda, des Yoga und z.B. auch durch Atemtechniken, die unterschiedlichen Zyklusphasen gut in Balance bringen können.


Wir haben uns im Gespräch auch darüber unterhalten, was du beachten kannst, wenn du von der hormonellen Verhütung zu einem natürlichen Zyklus umstellen möchtest. Stefanie empfiehlt dir, dass damit starten kannst ein Zyklus-Journal zu führen. Zudem solltest du dir Zeit für die Umstellung lassen, denn unser Körper funktioniert nicht auf Knopfdruck! Lass in dem Umstellungsprozess auch unterstützen und sorge dafür, dass du deinen Körper mit genügend Nährstoffen & Vitaminen wieder nähren kannst.

  • Solche Tipps & Grundlagen findest du bei Stefanie bzw. auf www.zyklusyoga.com zum Beispiel auch auf dem Blog: HIER mehr lesen (*klick).

  • Ausserdem hat Stefanie ein Buch namens “Schlechte Tage gibt es nicht” geschrieben. Erfahre HIER (*klick) mehr dazu.

  • Auch auf Instagram unter @zyklus_yoga teilt sie viele wertvolle Inhalte zu diesem Thema mit dir.

  • Wenn du das ganze Thema rund um deinen Zyklus jedoch ganz individuell angehen möchtest und dir die Unterstützung von Stefanie wünscht, dann begleitet sie dich gerne in einem Einzelcoaching. Hier kann sie ganz auf dich persönlich eingehen und auch Themen wie die Zeit vor der Menopause oder Fruchtbarkeit und Kinderwunsch miteinbeziehen.

  • Schliesslich bietet Stefanie mit dem Zyklus Yoga für Yogalehrerinnen eine Ausbildung an, wie sie das Zyklus-Wissen in ihrem Yogaunterricht und für ihre Schülerinnen lernen, nutzen und schliesslich weitergeben können. HIER *(klick) erfährst du mehr darüber.

 

Zum Abschluss:

Ich hoffe, dass du dich durch diesen Blog-Post und insbesonders auch durch das schöne Interview mit Stefanie auf dem Yippie Yeah Yoga Podcast, für das Thema begeistern konntest und auch viel Wissen für dich mit nimmst.

Es gibt so viele wunderbare “Werkzeuge” die wir wieder für uns entdecken können, um für unsere eigene Gesundheit, unser Wohlbefinden, unsere Zufriedenheit und schlussendlich auch für unsere Freude & Lebensqualität wieder selbst die Verantwortung zu übernehmen.

Zyklus-Yoga und das Bewusstsein und Wissen rund um den Zyklus, ist eines dieser Werkzeuge. Und ich hoffe, dass du auch für dich im Yoga & Ayurveda, immer wieder aufs Neue Inspiration und Wege findest, wie auch du für dich selbst ins Handeln kommen kannst. Wie auch du wieder mehr zu dieser Verbindung mit dir und deinem Körper zurück findest.


Ganz viel Wohlfühl-Werkzeuge teile ich übrigends auch mit dir in meinem online Retreat für zuhause, dem Wohlfühl-Weekend (erfahre HIER (*klick) mehr dazu).

Isabel Burgener