Fun Foot Facts – ein bisschen Fussliebe darf sein!

Okay, kommen wir gleich zum Punkt hier: meine Mission mit diesem Beitrag ist es, dass du dich besser um deine Füsse kümmerst!

Füsse? Jap!
Ein bisschen mehr Fussliebe darf sein!

ACHTUNG

Falls du zum Team «Iih wätsch fiess/füess/…. (wie auch immer du Füsse in deinem Dialekt ausprichst) sind grüüüüsig/eklig/etc…» gehörst: Bleib trotzdem mal kurz da! Das ist nämlich auch ein Stück weit Einstellungssache!
(oder vielleicht auch einfach nichts, was eine gute Pedicure nicht ändern könnte 😆)

Glaub mir, ich war nämlich auch sehr lange alles andere als begeistert von meinen eigenen Füssen.

 

Auf dem falschen Fuss erwischt…

Kleine und auch eher «stummelige» Zehen, ein doch relativ breiter Fuss…
Irgendwie wirken sie halt doch immer ZU GROSS
und wie bei Heidi Klum und Co. sieht das eigentlich nie aus, wenn ich mal hohe Hacken trage…

So und ähnlich hatte ich meine Füsse gesehen bzw. über sie gedacht.

Und wenn wir uns so die Schönheitsideale rund um unsere Füsse ansehen, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass nicht nur ich so denke, sondern auch ganz viele da draussen ihre Füsse Tag für Tag in eine bestimmte Form zwängen, um ein bestimmtes Bild zu erfüllen.

Da eine kurze Bemerkung am Rande: stell dir mal vor, dass es sogar Frauen gibt, die sich freiwillig einen Teil der Fuss-Knochen weg operieren lassen, damit sie in die feinen, engen, überteuerten High Heels rein passen!

Abgesehen von Schönheitsidealen, haben wir manchmal ja auch schlichtweg gar keine Auswahl: fast jeder Schuh folgt einer gewissen Mode, hat einen bestimmten “Schnitt” und ja du hast ja vielleicht auch kein Bock mit irgendwelchen Öko-Latschen durch die Gegend zu watscheln! Willst du DIESEN Schuh, diesen Stil, dann kleb alles ab oder an, was dich daran hindern könnte, nicht in den Schuh reinzupassen. Aschenputtels Stiefschwester lässt grüssen!

Und wenn wir über unsere eigenen Füsse nachdenken ist das dann oft einfach, weil etwas mit ihnen nicht stimmt:

Sie tun uns weh, sie hindern uns an gewissen Dingen, sie fühlen sich schwer und geschwollen an, sie sind vielleicht ein Schwachpunkt weil wir ständig einknicken, blasen haben oder das gefühl haben irgendwo nicht reinzupassen, weil es diesen einen wunderbaren schuh für uns nicht passt.

 

Also… Fussliebe: etwas für Fetischisten, die pragmatischen Realisten, die mit beiden Füssen auf dem Boden stehen oder kannst auch du dadurch endlich mit beiden Beinen im Leben stehen und dich neu erden??

Wenn ich ehrlich bin, ist das was ich über meine eignen Füsse vorher geschrieben habe, auch nur die halbe Wahrheit: ich habe sie nämlich immer irgendwie versucht zu verstecken, zu verändern, passend zu machen, sie mir kleiner, feiner, anders zu wünschen.



Schaue ich heute auf meine Füsse, dann sieht das eher so aus:

Ich nehme bewusst den Boden unter mir wahr und bin fasziniert dass mich diese kleine Fläche, wenig grösser als es meine Hand ist, jeden Tag durch mein Leben trägt.

Ich rede ihnen gut zu und bedanke mich bei ihnen, ab und zu auch mit einer Fussmassage oder einer ausgiebigen homemade-pedicure

Ich versuche sie möglichst oft schuhfrei sein zu lassen und stärke sie durch gezielte Zehen-Gymnastik (dazu unten noch mehr)

Ich habe Freude, wenn ich sie frei bewegen, mit den Zehen wackeln kann und sie stark und kräftig wahrnehme.

Und: manchmal lächle ich ein wenig schwermütig wenn ich ihre Form sehe, denn besonders wenn ich sie frisch gepflegt habe, erinnern sie mich oft an die Füsse von meinem Papa. Dann bin ich stolz auf sie und stelle mir vor, wie ich mit ihnen auch immer ein Stück weit in seine Fussstapfen treten kann, weil er an einen Ort hingegangen ist, wo mich meine Füsse nicht hinbringen können.

 

Du siehst also, meine gesamte Einstellung hat sich hier komplett verändert.

Und natürlich, kannst du das auch als sehr übertrieben in der Symbolik anschauen oder es mutet dir komisch an, dass ich so viele Gedanken über meine Füsse habe. Aber für mich hat es eben auch so viel damit zu tun, wie ich über mich und meinen Körper denke!

Was dich vielleicht jetzt weniger überraschen dürft: zu meiner ganz eigenen «Fussliebe» habe ich durchs Yoga gefunden.

Jap, das ist jetzt nicht Klischeehaft gemeint im Sinne von «oh Yoga hat mein Leben verändert» sagt sie mit der mala-kette winkend und zu Räucherstäbchen-Duft ZEN-haft lächelnd… 

Durch die Yogapraxis habe ich die Anatomie des Fusses angefangen zu bewundern. Ich habe gelernt die Muskulatur des Fusses gezielt in einer Pose anzupeilen, zu nutzen und sie damit zu stärken. Ich habe angefangen bewusster auf meine Füsse und ihre Funktion zu achten und Stück für Stück hat sich auch meine Perspektive und Wahrnehmung meiner Füsse verändert.

Faszination Fuss

 

Hier kommen nun ein paar Fun Foot Facts

Mehr über deine Füsse zu erfahren kann dir auch helfen, in die Neugier zu kommen.
Neugier bedeutet immer auch Wissensdurst, Offenheit und ist für mich ein wichtiger Pfeiler für Freude im Leben.

Foot Facts:

  • In unseren Füssen haben wir 52 Knochen (also 26 pro Fuss) - das ist fast ein Viertel aller Knochen in unserem Körper.

  • All diese Knochen sind über 33 Gelenke pro Fuss, sowie rund 100 Sehnen und Bänder mit einander verbunden.

  • Die Knochen im Fuss formen sich erst im Verlauf der Kindheit. Bei einem 3-jährigen Kind sind die Füsse beispielsweise noch sehr formbar und stark beinflusst vom “Input”, welcher der Fuss täglich bekommt.

  • Kitzlig an den Füssen? Das hängt vielleicht mit den über 1700 Nervenenden pro Fuss zusammen!

  • Rund 60 Muskeln sorgen für die enorme Beweglichkeit und Stabilität des Fusses.

 

Ein funktionaler Fuss ist essenziell

Unsere Füsse sind enorm wichtig für die Stabilität in unserem Körper. Besonders der grosse Zeh ist ein wichtiger Stabilisator beim Gehen & Stehen.
Deshalb hängen Gleichgewichtsprobleme auch sehr stark mit den Füssen zusammen (nicht nur, denn auch das Gleichgewichtsorgan in unserem Innenohr und komplexe Zusammenhänge in unsere Motorik, unserem Hirn, Nervensystem etc. kommen mit dazu).

Zum einen verlieren wir mit den Jahren wegen Verformungen und Nicht-Gebrauchens dieser vielen Muskeln und Gelenke im Fuss and Beweglichkeit und gerade die Muskeln werden schwächer und / oder verkürzen sich - was mit der Zeit auch all die anderen Strukturen des Fusses umformen kann. Zum anderen wird die Standfläche, die unser Fuss abdeckt verändert.

So beispielsweise wenn der grosse Zeh bzw. die Zehen immer näher zusammenrücken, wir sie also nicht mehr breit auffächern können, wie es unsere Hände können, dann verlieren wir auch an Balance.

Unser Fuss ist zudem der Start, das Fundament der gesamten “Gelenkkette”, wenn wir das mal so benennen wollen, die übers Knie hoch in die Hüfte, das Becken und damit auch den unteren Rücken geht. Natürlich hängt schlussendlich alles im menschlichen Körper auf eine wunderbare Weise komplex zusammen. Haben wir aber z.B. Beschwerden in der Hüfte, macht es immer auch Sinn zu schauen, wie unsere Füsse arbeiten.

 

Erste Schritte zu mehr Fussfreiheit

Du siehst es vielleicht auch so: fängt man einmal an, sich mit den Füssen zu beschäftigen, gibt es so vieles, was bis ins Detail vertieft werden könnte.
Bei mir kam dann an einem gewissen Punkt auch so eine Art Ernüchterung auf, weil wir uns die Füsse in unserer Gesellschaft ja scheinbar schon seit der Kindheit verteufeln.

Doch da gibt es eine gute Nachricht: du kannst dir deine Fussfreiheit und damit auch Vitalität, ein besseres Gleichgewicht, bessere Körperkoordination und mehr Kraft und Stabilität im Fuss auch wieder zurückholen!

Muskeln können trainiert , Fähgkeiten wieder geübt und Formen verändert werden!

  • Fang damit an, dass du einfach mal wieder barfuss gehst. Egal wo, egal für wie lange.

  • Gönn deinem Fuss Platz und mehr Schuh-freie Zeit.

  • Platz kannst du auch zwischen deinen Zehen gut gebrauche: “Fädle” doch mal deine Finger zwischen die Zehen ein, schliess dann deine Hand so dass deine Handballen an deinen Zehenballen sind und mach langsame kreisende Bewegungen.

  • Für den nächsten Schritt: Sorge für abwechslungsreiches Terrain, das gibt viel verschiedenen Input in die vielen Nervenenden und damit auch ins Gehirn, womit die Verbindung Hirn-Fuss wieder gestärkt wird.

  • Für Fortgeschrittene: wie wärs mit einem “barfuss”-Schuh bzw. “minimal Footware”?  

 

Fussliebe ist Selbstliebe

Wie ich dir schon gesagt habe, hat und hatte für mich persönlich das Thema Füsse, sehr viel auch damit zu tun, wie ich über mich und meinen Körper denke.
Wie mit so vielem anderen auch hängt es auch mit der Grundeinstellung zusammen, dass dein Körper FÜR DICH IST, nicht gegen dich!

Und wenn ich hier sage, dass Fussliebe auch Selbstliebe ist, du aber doch noch nicht so ganz warm geworden bist für Füsse, dann versuch doch einfach erst einmal wieder eine gute Freundschaft zu deinen Füssen aufzubauen. Du musst dich nicht gleich Hals über Kopf in deine Füsse verlieben.

Aber hey, es sind nunmal die Füsse die du hast - du kriegst keine anderen. Sie sind es die dich jeden Tag durch dein Leben tragen.

Um ihnen dafür auch einmal danke zu sagen, gibt es ein sehr schönes Ritual im Ayurveda und zwar eine abendliche Fussmassage mit etwas Öl. Du kannst das Öl dafür auch ein bisschen vorwärmen (Sesamöl ist hier die klassiche Empfehlung und es wirkt auch wärmend, nimm aber was dir passt oder einfach was du zuhause verfügbar hast). Leg ein Badetuch und/oder Socken bereit und nimme dann ein wenig Öl um deine Füsse damit einzureiben. Mit deinen Daumen kannst du dich dann die Fusssohle von der Ferse bis zu den Zehen hocharbeiten und mit den restlichen Finger auch über den Fussrücken streichen.

Probier es mal aus, es fühlt sich so schön an!

Und wenn du noch mehr für dein Fuss-wohl bzw. dein Wohlbefinden allgemein tun möchtest, dann ist das Wohlfühl-Weekend welches am 12. & 13. November stattfindet genau das richtige für dich!

Isabel BurgenerKommentieren