5 goldgelbe Helfer aus der Ayurveda Küche
Für manche findet Ayurveda vor allem in der Küche statt.
Die ayurvedische Küche hat wunderbare Grundlagen und Richtlinien, die es dir einfach machen (können), Ayurveda jeden Tag zu leben.
Wenn du dir aber vorstellst, dass du dann ständig “indisch” isst, dann ist das ziemlich weit von dem entfernt, was die ayurvedische Küche tatsächlich zu bieten hat.
Und ausserdem: “indisch” essen ist in etwa so korrekt wie “chinesisch” essen - beide Länder sind von der Fläche her riesen gross. Bei so weiten geographischen Gebiete - in beiden Fällen mit über 1 Milliarde Einwohnern - hat logischerweise jede Region, jede Provinz etc. ihre ganz eigenen Feinheiten und Spezialität. Wir essen ja auch nicht europäisch sondern italiensich, französisch, skandinvisch etc.
Was ich heute mit der teilen will, sind 5 goldrichtige Zutaten, die für die ayurvedisch inspirierte Küche nicht fehlen dürfen.
Sie stecken alle voller wertvoller Stoffe und jede Zutat für sich kann für dich Gold wert sein, wenn du sie kennen und nutzen lernst.
Denn die ayurvedische Küche ist immer auch als “Alltagsmedizin” gedacht.
Denn unsere Ernährung soll uns ja “nähren” und mit allem versorgen, was der Körper für Regenaration & Vitalität braucht.
Lass mich vorher noch 3 wichitige Punkte sagen:
Ich bin kein Fan von Dogmen und absoluten Wahrheiten. Ich werde dir nie sagen: “Iss jetzt nur noch dies oder das und du wirst NIEEEEE wieder krank und all deine Probleme sind gelöst”. Ich gebe dir hier Inspiration und ein Häppchen Wissen mit, damit du mit kleinen Schritten im Alltag, dein Leben passend zu dir, jeden Tag so führen kannst, dass es dich glücklich und zufrieden macht. Und ja, die Art & Weise, wie du dich ernährst, gehört da natürlich dazu.
Ich bin ausserdem keine Ayurveda Köchin. Ich teile mit dir, was ich selbst nutze & mache. Da gäbe es noch 100x mehr, was es beim ayurvedischen kochen zu entdecken gibt - auch für mich.
Und schliesslich: die postiven Wirkungen, die diese Helferchen haben können, sind keine Heilungsversprechen und ich gebe hier keinen medizinischen Ratschlag.
So. :-)
Hier sind also die…
5 goldgelben Helfer aus
der Ayurveda Küche
1.) Ghee
Das wohl umstrittenste beim “Ghee” ist nicht etwas ob es gesund ist oder nicht, nein: streiten kann man sich bei der eingesottenen Butter lediglich über die Aussprache. Bei mir heisst es “g-iii” - andere sprechen es eher wie “tsch-ii” oder auch “g-ee-he” aus…
Egal wie du es aussprichst: es handelt sich wie gesagt um eingesottene bzw. geklärte Butter.
Grundsätzlich geht es darum dass beim ca. 1-stündigen Einkochen vom Butter sowohl Wasser, wie auch der Milchzucker und Milchproteine vom reinen Butterfett getrennt werden.
Dadurch wird das Butterfett erstens länger haltbar als der herkömmliche Butter (sogar ausserhalb vom Kühlschrank) und ist höher erhitzbar.
Es eignet sich gut zum anbraten und dünsten von Speisen, weil der sogenannte Rauchpunkt (bei dem ein Öl oder Fett zu brennen beginnen kann) wesentlich tiefer liegt als bei anderen Ölen und Fetten.
Beim Thema Ghee kommt mir auch immer folgendes in den Sinn:
In einem Ayurveda Workshop, sagte die Kursleiterin mal folgendes: In Indien sei es grundsätzlich so, dass jede der 4 Zitzen einer Kuh eine Bedeutung hat. Die Milch aus einer Zitze, also 1/4 der Milch, die eine Kuh gibt, ist für das Kalb reserviert. Ein weiterer Viertel gehört den Göttern. Der dritte Viertel wird für die Medizin gebraucht und den letzten Viertel kann der Mensch brauchen. Was für die Götter und die Medizin reserviert ist, entspricht dem Ghee.
Nicht umsonst ist Ghee auch das “goldene Elixir “ im Auyrveda. Ghee wird äusserlich und innerlich für verschiedenste Bereiche in der Therapie eingesetzt, häufig im Zusammenspiel mit bestimmten Heilkräutern. Die geklärte Butter soll auch leichter verdaulich sein als herkömmmlicher Butter.
Natürlich gilt hier, wie für alles & überall: ob Gift oder Medizin, entscheidet das Mass.
Kennst du Ghee bereits? Falls nicht, probier es doch mal aus, du findest ihn in grösseren Supermärkten in der Schweiz und wirst den unverwechselbar gold-buttrigen Geschmack sicher in deinen Speisen herausschmecken.
2.) Kurkuma
Das hierzulande als Gelbwurz bekannte Rhizom hat seinen Namen nicht umsonst.
Wenn du schon mal frischen Kurkuma fürs Kochen oder deine goldene Milch zubereitet hast, dann weisst du dass die gelbe Farbe manchmal sogar tagelang noch zu sehen ist. Es muss hier also defintiv dabei sein, wenn es um goldgelbe Wunder aus der Ayurveda Küche geht.
Kurkuma ist ein fester Bestandteil in allem was wir in der schweiz als “Curry” kaufen - ihr wisst schon, das fürs “Riz Casimir” ;-)
Und eben in der “goldenen Milch” zum Beispiel, oder auch in vielen Teemischungen, ist Kurkuma mittlerweile sehr häufig anzutreffen.
Besonders ein Inhaltsstoff im Kurkuma wird als besonders gesundheitsfördernd angesehen und zwar das Curcumin. Damit das sein volles Potenzial entfalten kann, bzw. von deinem Körper optimal aufgenommen werden kann, braucht es ein bisschen Pfeffer zum Kurkuma dazu. Das Pepperin im Pfeffer hilft dann dem Curcumin damit das seine Dienste tun kann.
Curcumin bzw. Kurkuma werden folgende postiven Eigenschaften zugeschrieben:
Kurkuma ist ein wahrer “Anti-Entzündungs-Held”. Insbsondere in der erwähnten Kombi mit dem schwarzen Pfeffer wird die entzündungshemmende Wirkung nachgewiesen.
Kurkuma können sogar krebshemmende Eigenschaften nachgewiesen werden (wobei die wissenschaftliche Beweislage beim Menschen noch nicht ausreichend gross ist).
Kurkuma soll krampflösend, verdauungsfördernd und appetitanregend wirken und unterstützt vor allem die Fettverdauung. Gelbwurz gilt damit als Darm-, Leber- und Gallen “Freund.
Quelle für die gesundheitsfördernden Eigenscahften v.a.: “Ayurveda Sprechstunde - das Standardwerk” von Dr. med. Janna Scharfenberg und Dr.med. Alina Hübecker)
Kurkuma ist ausserdem herb und zusammenziehend. Zusammenziehend bzw. astringierend ist eine der 6 Geschmacksrichtungen (Rasa) im Ayurveda. Wir kennen salzig, süss, sauer, bitter - und im Ayurveda gibt es eben noch zusammenziehend und scharf wird auch als Geschmacksrichtung eingeteilt. Für die Emfpindung “scharf” haben wir jedoch keine Geschmacksknospen (wie für süss, salzig, sauer, bitter und umami). Es sind eigentlich Sensoren für Schmerzen & Wärme, die uns etwas als scharf einordnen lassen.
Damit ist Kurkuma eine gute Option, um ein Gericht mit allen 6 ayurvedischen Geschmacksrichtungen verfeinern zu können. Idealerweise hat nämlich jede Mahlzeit von allen 6 Komponenten etwas dabei. Hast du das gewusst?
3.) Ingwer
Ähnlich wie Kurkuma hat es auch diese Knolle bzw. Wurzel so richtig in sich.
Das kennst du bestimmt, wenn du schonmal einen richtig kräftigen Ingwer Tee, aus frisch geriebener Wurzel, getrunken hast. Poah, das kann dir so richtig einheizen! In der Ayurvedischen Küche wird jedem Lebensmittel auch eine “thermische” Eigenschaft zugeschrieben. Ob ein Lebensmittel oder Gewürz also eher kühlend oder wärmend ist.
Bei Ingwer, Chili, Pfeffer und Co. können wir uns das ja sehr gut vorstellen, dass es wärmend wirkt, weil wir den “feurigen”, scharfen Geschmack richtig fühlen können. Doch auch die meisten Wintergemüse, Kartoffeln, Kürbis, rotes Fleisch, Baumnüsse, Marroni und eben Ingwer und Gewürze wie Vanille, Zimt, Anis, Kümmel und Fenchel wirken wärmend auf unseren Körper.
Warum eben auch der Ingwer in die Kategorie “Gold wert” gehört, sind die vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften:
Ingwer ist gut für deine Verdauung, denn er ist appetitanregend, regt den Gallenfluss an, welcher bei der Verdauung hilft. Ingwer kann ausserdem bei Übelkeit helfen (z.B. bei Reiseübelkeit, bei Schwangerschaftsübelkeit - da aber Ingwer nur in Massen - und sogar bei Übelkeit nach einer Chemotherapie) .
Ingwer ist wie gesagt erwärmend, er regt unser Agni an und ist durchblutungsfördernd.
Ingwer soll ausserdem deinem Immunsystem einen Boost geben können, hilft durch die entzündungshemmende Wirkung z.B. bei Halsschmerzen und kann vorbeugend beim “Anflug” von einer Erkältung eingesetzt werden.
Es gibt sicher noch einiges mehr, was zum Ingwer gesagt werden kann, aber schon so wird schnell klar: diese tolle Knolle, darf auch bei dir nicht fehlen, wenn du einen zuverlässigen Gesundheitshelfer aus der (Auyrveda) Küche griffbereit haben willst.
Einfach ein Stück frischen Bio-Ingwer über einem Topf mit Wasser abreiben, aufkochen und ca. 5-10 min köcheln lassen und danach (mindestens lau-) warm geniessen.
Quelle für die gesundheitsfördernden Eigenscahften v.a.: “Ayurveda Sprechstunde - das Standardwerk” von Dr. med. Janna Scharfenberg und Dr.med. Alina Hübecker)
4.) Zitrone
Zitrone, die Vitamin C Heldin - auch sie darf natürlich nicht fehlen wenn es um goldgelbe Küchenhelfer geht.
Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass das Vitamin C in den Zitronen besonders in der Winterzeit eine tolle Ergänzung in der Nahrung ist. Wir können damit unser Immunsystem gut unterstützen. Doch diese Zitrusfrucht hat noch mehr zu bieten.
Ich bin persönlich ein grosser Fan vom Zitronen Duft, der ja besonders in der Schale steckt und im Winter schnuppere ich sehr gerne an der (evtl. sogar abgeriebenen) Schale um die tollen ätherischen Öle einzu-”schnüffeln” bevor sie sich verflüchtigen. ätherisches Zitronenöl ist nämlich ein super Stimmungsaufheller. Und manchmal braucht es ja ein wenig Nachhilfe für das “sonnige Gemüt”. Einfach mal an der Zitrone riechen - da brauchst du gar kein weiteres (allenfalls stark überteuertes) Produkt.
Ausserdem kann dir warmes Wasser mit einem Schuss Zitronensaft am Morgen helfen, dass die Verdauung angeregt und dein Stoffwechsel in Gang kommt.
Je nach Ayurveda-Typ kannst du regelmässig dein warmes Wasser am Morgen mit Zitrone zu zubereiten, allenfalls fühlt es für dich besser an, das besonders im Frühling wie als Kur zu machen.
Und schliesslich können uns Zitronen und andere Zitrusfrüchte auch für unseren Säure-Basen Haushalt hilfreich sein. Denn die Zitrone ist im Mund ganz klar sauer, wird jedoch “basisch” verstoffwechselt. Von basischen Lebensmitteln können die meisten von uns viel mehr brauchen, weil wir durch tendenziell hohen Zucker - & Fettkonsum oft übersäuert sind.
5.) Honig
Ach der liebe Honig! Der Darf natürlich nicht fehlen bei einer “Imkerin aus Leidenschaft” wie ich sie eine bin (bzw. “sein könnte”, da ich derzeit gerade keine Bienen mehr habe. Nichtsdestotrotz, “schwärme” ich sehr für die fleissigen Damen, die den Honig aufwändig und kostbar produzieren).
Wie auch die Zitrone ist Honig natürlich nicht nur im Ayurveda ein toller Bestandteil der “Alltagsmedizin” aus der eigenen Küche.
So gut wie überall auf der Welt wird dieses (zunächst) “flüssige Gold” nicht nur für seinen süssen Geschmack sondern auch für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt. Schon die alten Ägypter*innen hielten sich Bienen umd diese “Speise der Götter” zu gewinnen und ebendiesen Göttern als Opfer darzubringen.
Honig hat antimikrobielle und damit auch antibakterielle Eigenschaften. Er kann z.B. bei Halsweh und Husten helfen.
Auch Honig gilt als entzündungshemmend und gewisse Honigarten können sogar im medizinischen Bereich äusserlich bei Wunden angewendet werden. Im “normalen” Hausgebrauch ist da vielleicht eine Honigmaske zur Linderung von Akne und unklarem Hautbild eher bekannt.
Ausserdem gibt es viele Enzyme im Honig, welche die Verdauung unterstützen können z.B. Magenbeschwerden können mit etwas Honig gemildert werden.
Natürlich ist Honig auch ein Süssungsmittel und soll nicht übertrieben eingesetzt werden.
Und es ist ganz wichtig dass du Honig nie zu hoch erhitzt, denn dann gehen ganz viele dieser wertvollen Inhaltsstoffe kaputt und er kann dann im schlechtesten Fall sogar toxisch wirken.