4 Tipps für mehr Freude im Leben (Spoiler Alert: Yoga ist einer davon)

Strahlend schön!

Überwältigend!

Wundervoll!

Foto von @melissaaskew - unsplash.com

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Woran denkst du wenn du diese Worte liest? 

Entsteht gerade ein Bild vor deinem inneren Auge?
Eine schöne Erinnerung?
Erinnerst du einen Moment, der voll mit Freude ist?

Was ist es, dass dir in letzter Zeit eine riesen Freude bereitet hat?

Sonne auf der Haut zu spüren?
Die Blüten an den Bäumen zu entdecken?
Der erste Apéro mit Freuden oder auf einer Terrasse (nach monatelangem Lockdown)?

Was immer es auch war, wahrscheinlich bringt die blosse Erinnerung ein Lächeln auf deine Lippen und ein warmes Gefühl in dein Herz.

 
Foto von @phammi - unsplash.com

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Die Freude.

Wir alle wünschen uns mehr Freude im Leben.

Und mehr Lebensfreude.

 

Ich möchte dir aufzeigen, was unserer Freude im Weg steht, was
die Weisen dieser Welt über die Freude wissen und
vier Tipps mit dir teilen, wie vielleicht auch du mehr
Freude in dein Leben einladen kannst.


Die Freude.


Ich denke an die atemberaubende Aussicht von dem Ort wo Berg, Tal und See zusammen kommen…

Ich denke an diesen herrlichen Duft, von frisch gebackenem Brot….

Ich denke an dieses spektakuläre Gefühl, das mich durch Raum&Zeit katapultiert, wenn ich dieses EINE Lied höre…

 

Die Freude kann ein wahres Fest der Sinne sein.

Es braucht manchmal so wenig wie eine bestimmte Farbe am Himmel, ein Duft oder ein Lied.
Freude ist dann wie ein kleines Feuerwerk, das in uns explodiert.

 In diesem Sinne ist Freude sehr flüchtig (obwohl sie zu unvergesslichen und einzigartigen Erinnerungen führen kann).

 

Doch «wahre Freude» für ein
freudvolles Leben können wir
auch in uns kultivieren.

 

Über die Freude im Leben.

Was ist eigentlich Freude?

Ist es Spass und Vergnügen?
Ist es das Glück oder die Glückseligkeit?

 Hier gibt es unterschiedliche Definitionen von Glücksforschern, Philosophen und anderen, die darüber schreiben, nachdenken und recherchieren. 

 

Hier sind meine Gedanken dazu:

Freude ist ein Gefühl, eine Impression «ich habe Freude» -
das passiert einfach so und kann ein paar Minuten oder ganze Monate anhalten.

Glück (im Sinne der Glückseligkeit, nicht im Sinne vom 6er im Lotto) ist eine Wertung eine Reflexion: «ich bin glücklich» - darüber denke ich nach und ordne es ein.

 

Wie gesagt, können wir Freude kultivieren, pflegen, wie eine Pflanze.
Und zwar zum einen in dem wir verstehen, was der Freude hinderlich ist, was ihr im Weg steht.
Und zum anderen in dem wir uns darin üben, was der Freude bringt. 

Darüber haben sich auch zwei spirituelle Führer unserer Zeit einmal unterhalten.
Und Douglas Abrahms hat das alles in “Das Buch der Freude” festgehalten.

Das Buch der Freude (engl. Original “The Book of Joy”), Autor: Douglas Abrams; erschienen beim Heyne Verlag.


Die zwei, die sich unterhalten haben, heissen Tenzin Gyatso, besser bekannt als seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama, Oberhaupt der Tibeter und des tibetischen Buddhismus, und Desmond Tutu, Erzbischof der anglikanischen Kirche in Südafrika.

Beide haben viel Leid erfahren, erlebt und gesehen. Dennoch haben sie sich die Freude am Leben bewahren können.

Und mit einer Betrachtung von diesem Leid und Leiden bzw. den verschiedenen Formen, die es annehmen und Emotionen, in denen es sich zeigen kann, beginnt das Buch der Freude.

Hindernisse - was der Freude im Weg stehen kann:

  • Furcht, Stress und diffuse Ängste

  • Wut und Ärger

  • Traurigkeit und Kummer

  • Verzweiflung

  • Einsamkeit

  • Neid

  • Leiden und Schicksalsschläge

  • Krankheit und Todesfurcht

Dabei ist es sehr wichtig zu sagen, dass wir Freude nicht erst dann finden, wenn wir keine Angst, Furcht, Verzweiflung oder Einsamkeit mehr kennen.

Ein Leben voller Freude können wir dann anstreben, wenn wir in der Lage sind, trotz all dieser Dinge, die Freude zu sehen.

Zum Beispiel:

In der Trauer erkennen wir eine Erinnerung an die Liebe, die wir für einen Menschen hatten, der nicht mehr bei uns ist.
Unsere Wut können wir dafür einsetzen Wandel und positive Veränderung in unsere Welt zu bringen.
Schicksalsschläge können wir besser annehmen, weil wir wissen, dass wir nicht alleine sind und uns fragen können, was uns diese Erfahrung lehrt.

In diesem Sinne argumentiert der Dalai Lama sogar dafür, dass wir erst durch schwere Zeiten und leidvolle Erfahrungen wahre Freude erfahren können.

Die nachfolgenden 8 Säulen der Freude, auf welche sich Desmond Tutu und der Dalai Lama geeinigt haben, sind also eine Art Fahrplan, wie wir alle mit mehr Freude durch unsere Leben, durch Schwierigkeiten und Leid, navigieren können, ohne die Lebensfreude zu verlieren.

Die 8 Säulen der Freude. 

Säule 1-4: das ist Einstellungssache - Arbeit für deinen Kopf.

  • 1 Blickwinkel: Betrachtungsweise & PerspektiveN

Es gibt immer mehrere Betrachtungsmöglichkeiten für eine Sache.
Selbst in ausweglosen Situationen haben wir immer eine Wahl und können die Sache aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Wenn wir uns bemühen, immer die weitmöglichste Perspektive einzunehmen sparen wir uns sehr viel Ärger, Wut und Selbstmitleid.

  • 2 Bescheidenheit

Bescheidenheit bzw. eine Art “Demut” können wir (er-)leben, wenn wir erkennen dass wir alle in einer Abhängigkeit zu einander leben. Als kleine Kinder, zum Beispiel, waren wir komplett abhängig davon, dass uns jemand im Arm hält, beschützt und ernährt. Auch als Erwachsene stehen wir nicht alleine da, egal wie unabhängig wir uns fühlen. Positiv formuliert ist es eine Verbindung ,die wir zu allen Menschen teilen.

Wir sind alle - egal ob Dalai Lama, Queen Elizabeth, George Clooney, Greta Thunberg, dein Opa oder deine Schwester - bloss dieser eine winzige Mensch - ein kleiner Teil vom grossen Ganzen. Und mit einem “warmen Herzen” lässt und das nicht einsam werden, sondern versetzt uns in Staunen & Ehrfurcht darüber, teil von etwas Grösserem zu sein.

  • 3 Humor

Wie heisst es so schön: “Humor ist, wenn man trotzdem lacht”.
Die Macht von Humor ist gross und bestimmt kennen wir alle Situationen, bei denen wir auch hätten weinen können, aber stattdessen laut los gelacht haben.
Wer sich und manchmal auch das Leben nicht immer ganz so ernst nimmt und über seine eigenen Unzulänglichkeiten lachen kann, findet mehr Freude im leben.

Das gilt übrigens auch fürs Yoga - don’t take it so damn serious ;-) 

  • 4 Akzeptanz

Hier kommen die ersten drei Säulen zusammen: Wenn du dich bemühst, verschiedene Perspektiven in Betracht zu ziehen, eine gesunde Bescheidenheit pflegst und eine gute Portion Humor in deinem Leben hast, ist es einfacher mehr Leichtigkeit und Freude in dein Leben einzuladen.
Akzeptanz heisst dabei nicht, dass wir alles so annehmen wie es ist im Sinne von “Sch**ss drauf, kann ich ja eh nicht ändern…” - das ist Resignation.
Wenn wir etwas akzeptieren, sind wir mutig und zuversichtlich: es ist schwierig und schwer, aber es ist wie es ist und ich gehe da durch!

Säule 5-8: das braucht Übung - Arbeit für dein Herz.

  • 5 Vergebung

 Wer vergeben kann, befreit sich von der Vergangenheit.

  • 6 Dankbarkeit

Wie wunderschön, dass ich lebe! Dankbarkeit ist der schnellste Weg um aus dem Negativ-Sumpf zu kommen. Lies dafür auch meinen Tipp Nr.2 unten.

  • 7 Mitgefühl

Sich verbunden fühlen und Mitgefühl üben: Mitgefühl für dich selbst, für dein Gegenüber, für deine Liebsten , für alle Menschen dieser Welt und sogar Mitefühl für deine “Feinde”. (Nicht verwechseln mit Mitleid oder “Bemitleiden”)

  • 8 Grosszügigkeit

Das Geben ist tief in unserem Verhalten verankert und unsere Belohnungszentren im Hirn sind darauf gepolt uns zum Strahlen zu bringen wenn wir grosszügig sind.

 

“Nicht düsteres Schicksal bestimmt unsere Zukunft - wir bestimmen sie selbst. Tag für Tag in jedem Augenblick können wir nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch die Lebensqualität anderer Menschen auf unserem Planeten formen und erneuern. Wir verfügen über diese Macht. Freude und Glück lassen sich nicht erlangen, in dem man eigenen Zielen und Erfolgen nachläuft. Auch in Reichtum und Ruhm sind sie nicht zu finden, sondern nur im Geist und im Herzen des Menschen, und wir hoffen, dass jeder dort Freude und Glück findet.”

- Tenzin Gytso & Desmond Tutu Einladung zur Freude, in: Das Buch der Freude.

 

Meine 4 Tipps für mehr Freude

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Nun möchte ich dir noch ein paar Freuden-Tipps mit auf den Weg geben, die für mich funktionieren.
Ich hoffe, dass du daraus das eine oder andere auch für dich mitnehmen kannst.

Bewegung, Verbindung, Bewusstsein.

Tipp 1: Mach Yoga ;-)

Ein Grund, warum Yoga Freude macht und bringt, liegt in der Bewegung. Da könnte es auch eine Runde joggen im Park oder ein schweisstreibendes Workout sein. Hauptsache bewegt.
Hierzu wird auch geforscht und ge-dokumentiert bis die Köpfe rauchen und es ist klar, Bewegung hält gesund und glücklich.

(Dazu kannst du wenn du magst hier mehr dazu lesen).

Die Bewegungsfreude habe ich mir ja ganz gross auf die Fahne geschrieben. Mein Ziel ist es, dass wir uns wieder mit unserem Körper verbinden können, mehr Intuition, Freude und Freiheit im Körper finden. Und genau da hat Yoga eben noch mehr als “Herumturnen” zu bieten - Yoga bringt Bewusstsein in unbewusste Abläufe (z.B. deine Atmung), Achtsamkeit in unsere Bewegung, Güte in unser Herz (und idealerweise auch unser Handeln), Reflexion in unsere Gedanken.

Am besten findest du es für dich selbst raus, also ab auf die Matte!

 

Dankbarkeit und Leben im Augenblick.

Tipp 2: Übe dich in Dankbarkeit, um Negativspiralen
zu stoppen und mehr im Moment zu leben.

Es gibt nichts, was uns schneller aus diesen “Low Vibes” herausholt, als uns in Dankbarkeit zu üben.
Wenn du auch in der Schweiz oder in Westeuropa lebst, einigermassen gesund bist, ein Dach über dem Kopf, Essen auf dem Tisch und liebe Menschen kennst, hast du schon sooo viel, wofür du dankbar sein kannst!

Und wie du zum Beispiel Push-ups für den Bizeps machst, kannst du auch deine «Dankbarkeits-Muskeln» trainieren. 

Wenn du also das nächste Mal voller Ärger, Verzweiflung, Schmerz oder Stress bist, versuch wahrzunehmen, was gerade bei dir los ist.
Eine Emotion, ein Gedanke erkennen – das ist für so vieles der erste Schritt, damit du dich davon distanzieren kannst. 

Das bringt dich aus den Sorgen übers Morgen und dem Lästern übers Gestern raus ;-)
Und es bringt dich in den Moment, in dem du dich gerade befindest. Lebe im Moment – eines der guten Rezepte für mehr Lebensfreude.

Such dir jetzt noch diesen einen Augenblick oder diesen einen Menschen für den du dankbar bist, bei dem dir das Herz aufgeht.

Et voilà - raus aus der Negativspirale und rein in den Glücks-Strudel.  

Herzenswärme und Mitgefühl 

Tipp 3: Fülle dich mit Freude und gönne sie auch den anderen.

Ich weiss nicht wie es dir geht, aber wenn ich mich so richtig über etwas freue, fühlt es sich für mich so an, als ob dieses Gefühl tatsächlich im Brustkorb sitzt, da wo mein Herz ist. 

Mir wird warm ums Herz.

VISUALISERUNG (als Meditationstechnik)

Nimm dir morgens oder abends - vielleicht gleich nach deiner Yoga-Session von Tipp Nr. 1 - einen Moment Zeit, und schliesse deine Augen.

Nimm ein paar tiefe, ruhige Atemzüge

Stell dir vor wie dort, wo dein Herz ist, ein warmes, goldenes, glänzendes Licht zu leuchten beginnt.

Lass es hell scheinen und schau ihm zu, wie es langsam, immer grösser wird - bis es deinen ganzen Brustkorb ausfüllt.

Atme ein. Atme aus.

Und lass dieses warme, goldene, glänzende Licht weiter wachsen. Deine Arme, deine Beine - vom Fingerspitz bis zum kleinen Zeh - dein ganzer Körper leuchtet vor Freude.

Stelle dir dann eine Person vor, die dir lieb ist - und schau zu wie vor deinem inneren Auge auch diese Person langsam von diesem strahlend-warmen, goldig-glänzenden Licht erfüllt wird.

Und schliesslich teilst du dieses Leuchten auch mit einer Person, die dir nicht so lieb ist, die dich herausfordert oder die dir Ärger, Sorgen oder Stress bereitet.

Schau auch hier zu, wie diese Person langsam zu strahlen beginnt.

Und am Schluss schaust du mit einem Lächlen auf diese drei vor Freude strahlenden Leuchtfiguren.

Atme ein. Atme aus.

Und öffne langsam deine Augen.

 

Freudentanz

Tipp 4: Leg deine Lieblingsmusik auf und wirble durch den Raum.

Und schliesslich was ganz Handfestes: mach einen Freudentanz!

Such dir ein Lied aus, dass FREUDE PUR für dich ist.
Egal was es für dich sein darf, Hauptsache Spass soll es machen.

(Den Tipp kennen auch die zwei ;-)


Lass dich von diesem Lied an einen Ort oder eine Zeit transportieren, wo du vor Freude gejubelt, getanzt oder in die Luft gesprungen bist.Das braucht bloss 2-3 Minuten und Zack! - du hast einen Moment der Freude für dich erschaffen.


Kleine Inspiration gefällig?
Wie wärs mit….

Unstoppable von Sia
What a Feelin’ von Irene Cara (jap, das von Flashdance ;-)
Floats my Boat von Aer
Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven (9.Sinfonie, auch bekannt als Europa Hymne)
Learn to Fly von Foo Fighters
How Far I’ll Go aus dem Disney Film Vaiana (gesungen von Auli’i Cravalho)
Shake it out von Florence + The Machine
Il est là von Irie Révoltés

und und und ….

Such dir deinen Anker für Freude im Leben.

All das, was du hier gelesen hast, soll dich ermuntern und ermutigen, mehr Freude in dein Leben einzuladen.

Ich hoffe, dass du inspiriert bist, mehr über die Freude oder was ihr vielleicht im Weg steht nach zu denken.

Und, dass du ein Freuden-Tipp mitnimmst oder dir deinen eigenen Anker suchst, an dem du die Freude festmachen kannst - zu dem du sogar beim grössten Sturm in deinem Leben zurückfinden kannst.

Isabel Burgener